Im Frühjahr 1800 erreichte Alexander von Humboldt zusammen mit dem Franzosen Aimé Bonpland, von der Mündung des Orinoco kommend, den Rio Negro. Er hatte den Brazo Casiquiare befahren und damit den Beweis erbracht, dass es die lange bezweifelte, natürliche Verbindung zwischen Orinoco und Amazonas, den zwei mächtigsten Strömen Südamerikas wirklich gibt.
Im September und Oktober 2000, dem Frühjahr auf der südlichen Halbkugel, starteten Ekkeland Götze und Jean-Philippe Beau-Douëzy von der Ilha de Marajo im Mündungsdelta des Amazonas, wo die Scherben von über 3000 Jahre alten Kulturen zu Tage liegen. Mit dem Linenschiff fuhren sie nach Santarem, von wo aus Caboclo-Kommunen am Rio Tapajos und Arrapiuns besucht wurden und weiter nach Manaus, der berühmten Gummistadt im Dschungel, in dessen Oper Caruso nie gesungen hat. Dort ergießen sich die schwarzen WASSER des Rio Negro in die Schlammfluten des Rio Solimoes, wie der Amazonas hier genannt wird. Weiter den Rio Negro hinauffahrend, überquerten sie den Äquator und gelangten am Ende zum Brazo Casiquiare in Venezuela.
Auf dieser Reise wurden 51 ERDEN gewonnen. Alle Fundstellen wurden, immer dem Flusslauf folgend und dabei fast 5000 Meilen mit dem Boot zurücklegend, vom WASSER aus erreicht.
Die Plätze wurden von den Menschen ausgewählt, die an diesen Orten leben und die für diese eine besondere, spirituelle, mythologische, kulturelle, historische oder auch alltägliche Bedeutung haben. An jeder Fundstelle wurde eine Person, die an der Aktion beteiligt war, von E.G. fotografisch porträtiert. Dazu wurde der Himmel über der Fundstelle fotografiert und mit einer Tonaufnahme die Laute der Umgebung und die Geschichten der Leute festgehalten.
Das entstandene Werk folgt einer Linie im mächtigsten Flussystem der ERDE und berührt dabei die Siedlungsstätten der verschiedensten Völker und Kulturen im größten zusammenhängenden Regenwaldgebiet der ERDE.