Eines Tages fuhren die Fischer wieder einmal hinaus, diesmal nahmen sie mehr mit als nur ihre Netze und Körbe im Kanu mit: ein paar Kästen Bier, Stühle und einen Tisch und auch eine ganze Bananenstaude.
Nachdem sie einige Zeit den Fluss hinaufgefahren waren, bemerkten sie eine Bewegung hinter sich im Wasser. Eine Welle türmte sich auf wie eine riesige Schlange. Und dann sahen sie den Kopf der Riesenschlange mit weit aufgerissenem Maul.
Die Fischer versuchten, mit dem Boot zu entkommen, aber die Schlange kam immer näher und näher.
Was tun?
Sie warfen die Bierkästen ins Wasser und die Schlange verschluckte alle. Sie ruderten und ruderten, das Riesentier immer hinterher. Als es wieder ganz nahe herangekommen war, warfen sie die Stühle und den Tisch ins Wasser. Die Schlange zischte und verschlang auch diese.
Und nun?
Sie warfen auch die Bananen, die ganzen Staude ins Wasser. Und die Riesenschlange verschlang auch diese.
Da sagte sich der eine Fischer: Wir haben keine Wahl mehr, sie hat schon alles geschluckt, das Bier, die Bänke und die Bananen. Wenn ich sowieso gefressen werde, kann ich auch ins Wasser springen. Er warf sich ins Maul der Riesenschlange und verschwand darin.
In der Schlange angekommen, bemerkte er, dass er stehen, ja sogar laufen konnte, so groß war die Schlange.
Und dann fand er den Tisch und das Bier. Er räumte sogleich alles auf, setzte sich hin, machte ein Bier auf und fing an zu trinken, da drinnen. Es war sozusagen alles da, man musste nur aufräumen, sich hinsetzen und anfangen. Und er hatte kaum angefangen, als sein Freund auftauchte, die Riesenschlange hatte auch ihn geschluckt.
Der guckte nicht schlecht, als er den Kumpel sitzen sah, kaltes Bier trinkend und die Bananen essend.
Er war zu spät dran. Vielleicht hätte er als erster springen sollen?
Erzählt von Antonio Bentes Farias am 17. September 2000 auf dem Dorfplatz von Suruaca am Rio Tapajós.