Ich erinnere mich…
dass ich 1956 angefangen habe zu lernen. Damals wurde diese Gemeinde hier durch einen Bewohner der Landspitze von Amorindos gegründet, der Antonio Colares Cardoso hieß.
Damals hat man sich immer im Haus von Pater Cleto, einem Amerikaner, versammelt, um die Messen zu halten. Dann wurden es aber sehr viele Leute, die nicht mehr alle da hineinpassten. Man überlegte sich, eine
kleine Kirche zu bauen.
Es wurde eine Versammlung einberufen, zu der man auch die Nachbargemeinden einlud. Auf dieser Versammlung, die im Haus Morena auf der Landspitze Ponta do Saracura dort drüben stattfand, wurde dieser Ort hier ausgewählt. Es wurde abgestimmt, die Kirche hier zu bauen.
Die Leute kamen also zusammen, denn damals lebten alle verstreut in der Gegend, jeder in seinem Haus, und bereiteten das Feld vor. Man brannte gemeinsam den Wald ab und baute dann einen Schuppen auf die Rodung. In diesem Schuppen wurden dann Lehmziegel gemacht, aus Lehm von dieser Erde hier. Diese Erde haben sie für den Bau der ersten Kirche hergenommen. Endlich war die Kirche fertig und dann…
nach drei Tagen stürzte sie ein.
Dann hat es allerdings sehr lange gedauert, bis eine andere gebaut wurde. Ich weiß nicht, wie viele Jahre man brauchte, um die, die jetzt da steht, zu bauen. Diese da, aus Mauerwerk.
Und diese Kirche diente dann auch als Schule. Das Grundstück für die Kirche und für das Dorf war 200 Quadratmeter groß, die ganze Fläche da. Die Tochter des Mannes, der uns das Grundstück geschenkt hat, war unsere Lehrerin. Man baute dann aber einen Schuppen, in dem sie den Unterricht abhielt. Jetzt haben wir hier diese neue Schule. Der Mann ist inzwischen gestorben und seine Tochter auch. Es kamen andere Lehrerinnen, ich weiß nicht mehr, wie sie alle hießen.
Gott sei Dank sind wir zu dem gekommen, was wir heute hier haben. Und ich danke Gott und den Menschen, die sich für unsere Bildung eingesetzt haben.
Zuerst war es nur ein Samenkorn, doch das ist aufgegangen...
Erzählt von einem alten Mann am 19. September 2000 auf dem Schulhof von São Miguel am Rio Arrapiúns.