Der Planpincieux-Gletscher (französisch: Glacier de Planpincieux, italienisch: Ghiacciaio di Planpincieux) ist ein Hängegletscher an den Südhängen der Grandes Jorasses im Mont-Blanc-Massiv der Alpen. Er befindet sich oberhalb des Weilers Planpincieux im Val Ferret, einem Seitental des Aostatals. Der Gletscher hat eine Länge von 2,45 km und bedeckt eine Fläche von 1,327 km². Seine Höhe reicht von 2.345 bis 3.660 m bei einer Neigung von 30°. Thermisch gesehen handelt es sich um einen gemäßigten Gletscher.
Im Laufe der Jahre gab es mehrere Eislawinen und Gletscherausbrüche, die Planpincieux im Talgrund bedrohten. Der Gletscher wird seit 2013 genau beobachtet, und die registrierte Verschiebungsrate im Sommer schwankt zwischen 30 und 50 cm pro Tag.
Im September 2019 beschleunigte sich die Verschiebungsrate des Gletschers, und Experten warnten, dass etwa 250.000 Kubikmeter Eis vom Gletscher abbrechen könnten. Am 24. September 2019 ordnete der Bürgermeister von Courmayeur die Sperrung von Straßen und die Evakuierung der Bevölkerung im Risikogebiet unterhalb des Gletschers an. Mit dem Einsetzen des kühleren Herbstwetters verringerte sich die unmittelbare Gefahr.
Am 5. August 2020 wurden die Zufahrtsstraßen zum Val Feret erneut gesperrt und etwa 75 Personen evakuiert, nachdem Experten davor gewarnt hatten, dass etwa 500.000 Kubikmeter des Gletschers abreißen könnten.
(Übersetzung der englischen Wikipedia-Seite)
◼︎ Neue Zürcher Zeitung vom 6.8.2020
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◼︎ Süddeutsche Zeitung vom 26.9.2019
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