VÆRØY befindet sich bei 12°35' W und 67°40' N im Eismeer. Sie ist fast die südlichste bewohnte Insel der Lofoten und liegt 120 km nördlich des Polarkreises. Das WASSER und die Tücken des Malstromes oder Moskenstraumen trennt VÆRØY im Norden von den anderen Inseln.
Im Januar, wenn es ganztags dunkel ist, das Festland im Winterschlaf liegt, der Sturm die Trockengestelle der Fischer zum Einsturz bringt, kommen die Boote aus Nord und Süd herbei. Seit Jahrhunderten ziehen die Väter hinauf, um den Reichtum dieses Meeres zu ernten. Ein Abenteuer von dem die Söhne an den Küsten seit Generationen träumen, dessen Fieber alle erfasst.
Der Nordwest treibt den Dorsch, den jungen Kabeljau herbei. Er kommt aus der Gegend zwischen Nordkap, Spitzbergen und Nowaja Semlja. Der große Hochzeitszug nach Süden vereint Milliarden von Fischen, deren Ziel die warmen Wasserschichten sind, die sie vor den Lofoten zwischen kaltem Oberflächenwasser und dem warmen Golfstrom finden. Wenn die Paarungszeit vorüber ist, wendet sich der Zug wieder nach Norden und schiebt sich in den Trichter des Vestfjordes, aus dem es kein Entrinnen gibt. Dann fahren die Fischer hinaus und fangen und fangen und fangen.
Hier ist die ERDE Boden zum Stehen. Hier ist der Pfahl eingeschlagen, um das Boot zu vertäuen. Die Insel selbst ist Schiff im Meer.
Nicht das FEUER der Sonne macht das Leben möglich, das WASSER des Golfstroms wärmt das Land und die LUFT. Das WASSER nährt die Menschen, die den Sturm und die lange Nacht des Winters überstehen müssen. Sie sehen im Sommer die Sonne im Norden und sie berührt nicht einmal den Horizont. Das Licht wird durch die Wolken gedämpft, deren Regen fein die Haut wie ein Schleier umhüllt. WASSER in der LUFT. Auf dieser Insel tritt die ERDE ihre lebensspendende Gabe an das WASSER ab.